Freitag, 28. September 2018

24. Tag - Sault Ste. Marie / Ontario

Ich bin die letzten Tage fast 1500 Km gefahren und ein gutes Stück Richtung Westen voran gekommen.

Ich musste mal wieder feststellen, dass Autobahn- bzw. Interstatefahren ziemlich langweilig ist. Spannend wird es immer, wenn sich zwei Interstates kreuzen. Ich habe dort einige Male die falsche Abfahrt genommen. An einem Kreuz ist mir dieser Fehler gleich zweimal hintereinander unterlaufen. Ungewöhnlich ist es, dass die Abfahrten teilweise auch links abgehen. Ich werde jetzt aber weniger Interstate fahren, und wenn, dann nur, wo es sinnvoll ist und nicht anders geht.

Jetzt weiß ich wo das Salat-Dressing "thousend island" herkommt und dass die Niagara Wasserfälle zwar die bekanntesten, aber bei weitem nicht die größten sind. Beeindruckend sind die Wassermassen die da in Bewegung sind, ähnlich wie an den Victoriafällen, siehe hier.






ich war sogar hinter dem Wasserfall

im Dunkeln sogar beleuchtet

aber rundherum ganz schön viel Trubel. Fast wie in Las Vegas.

Dann habe ich noch ein Museumsdorf besichtigt. Die Geschichte ganz kurz: Französische Jesuiten bauten um 1650 einen Missionsstützpunkt, um das Indianervolk der Wendat zum christlichen Glauben zu bekehren. Dies ging natürlich schief und die Franzosen brannten den eigenen Stützpunkt nach 10 Jahren nieder. Ein tolles Museum, bei dem man sich wieder bewusst wird, wie die Geschichte mit den Indianern wirklich war.



dieses komische Gestell ist eine Schiffshebeanlage

leider wurde, während ich da war, kein Schiff transportiert

Ich habe noch eine Menge mehr gesehen und erlebt, aber es würde zu weit führen, dies alles hier aufzuführen.

Das Wetter ändert sich ständig, mal regnet es und es ist kalt, mal scheint die Sonne, dann ist es wieder warm. Die Landschaft östlich der Georgian Bay erinnert mich sehr an Skandinavien. Sehr viele Seen, kleine Fjorde, Kanäle und 30.000 vorgelagerte kleine Inseln. Ein Traum jedes Wassersportlers.

In ein paar Tagen warten vier Präsidenten und ein Indianerhäuptling auf einem Pferd auf mich. Ich werde Kanada erst einmal verlassen und Wisconsin und Minnesota durchqueren, d.h. noch mal ca. 1500 km fahren.

herrlich. Der Indian Summer! Die Blattverfärbung nimmt zu.

Sonntag, 23. September 2018

19. Tag - Quebec / Quebec

Ich habe mich 3 Tage in Quebec City aufgehalten. Davon habe ich zwei volle Tage damit verbracht, das Wohnmobil elektrisch umzubauen. Jetzt wird auch die Batterie für die Wohnkabine beim Fahren geladen. Ich habe festgestellt, dass ich mehr Strom verbrauche als gedacht. Nun, ist dies aber nicht ganz so einfach. Ich musste mehrere dicke Kabel vom Motor nach hinten verlegen und außerdem ein Relais einbauen, damit die Batterie für den Motor geschützt ist und auf keinen Fall entladen wird. 

das silberne ist das neue Relais

Einen Tag lang habe ich mir Quebec angeschaut. Es waren drei große Kreuzfahrtschiffe im Hafen und ich habe unzählige Busse gezählt, dementsprechend voll war die Stadt.

der Montemorency Wasserfall

Unter- und Oberstadt


die Altstadt voll mit Menschen

nichts für mich

Ich werde jetzt Quebec verlassen und ein paar 100 Kilometer weiter Richtung Westen fahren. Die Planung ist nicht so einfach, denn es gibt so viel zu sehen. Die Gefahr besteht darin, dass man sich verzettelt. Ich werde Metropolen, wie, Montreal, Ottawa, Toronto, Detroit, Chicago usw. links und rechts liegen lassen und versuchen, mich durch das Hinterland "durchzuwursteln". 

Reiseplanung: dabei wird wieder mal klar, um welche Dimensionen es sich bei diesem Kontinent handelt..

Donnerstag, 20. September 2018

16. Tag - Quebec / Quebec

Die Überfahrt über den Sankt Lorenz Strom war nicht ohne. Das Schiff hat ganz schon geschaukelt. Seekrank bin ich aber zum Glück nicht geworden.

Auf der anderen Seite des Sankt Lorenz Stroms erwartete mich eine ganz andere Landschaft. Sie ist bergiger und wilder. Das Wetter hat sich auch geändert. Es ist jetzt wesentlich kühler und die Sonne scheint auch nicht mehr. Ich habe das erste Mal meine Heizung anmachen müssen.

Der Grund für den Wechsel der Uferseite, ist die Straße der Wale. Eigentlich soll es hier sehr viele davon geben, aber ich habe leider keinen einzigen gesehen.

Außerdem gibt es hier einen 100 km langen Fjord als Nationalpark. Dieser erinnert mich sehr an die Fjorde Norwegens. In diesem Park habe ich zwei sehr schöne Wanderungen unternommen, wobei ich auch ein bisschen abseits der normalen Straßen unterwegs gewesen bin.

warum sieht es eigentlich auf Bildern immer so harmlos aus


Schietwetter

hier war mein Allrad sehr hilfreich

durch Zufall entdeckt: diese "covered bridge" war auf keiner Karte verzeichnet..

an dieser Stelle sind des Öfteren weiße Belugawale zu sehen. Habe eine Stunde erfolglos gewartet.

der Ausblick als Lohn für eine drei Stunden Wanderung.

der "indian summer" beginnt so langsam

Dann hat mich mein Kühlschrank schon die ganzen Tage genervt. Er kühlte auf maximaler Stufe 5, wenn überhaupt, sehr schlecht. Nun habe ich irgendwo einmal gehört, dass man Absorberkühlschränke für 24 Stunden auf dem Kopf stellen soll. Da ich das Wohnmobil nicht umdrehen kann, habe ich den Kühlschrank ausgebaut und für 24 Stunden verkehrt herum abgestellt. Das war eine ganz schöne Arbeit, denn er war sehr fest eingebaut und auch noch an einigen Stellen verklebt. Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Jetzt kühlt er auf Stufe 2 schon fast zu stark.

die Arbeit hat sich gelohnt

Ich bin jetzt gerade in Quebec City angekommen. Es ist die erste größere Stadt auf meiner Reise, die ich besichtigen werde. Außerdem werde ich hier versuchen, das Wohnmobil elektrisch etwas umzubauen. Und dann auch nicht ganz unwichtig, werde ich mir Gedanken machen müssen, wie und wohin die Reise weitergeht.

Montag, 17. September 2018

13. Tag - Grande Vallee / Quebec

Ich bin die Küste von New Brunswik entlang gefahren. Mich wunderte immer, wenn ich auf das Meer schaute, wo wohl die ganzen Kutter hinfahren? Das galt es herauszufinden, -mein Forschergeist war geweckt. Auf der Karte gab es zwei markante Orte, die ich dann angefahren habe.

Und tatsächlich, in dem kleinen Hafen wurden die Kutter entladen und mit Eis und neuem Köder bestückt. Gefangen wurde ausschließlich Hummer. So viele Hummer habe ich noch nie gesehen. Legte ein Boot ab, kam schon das nächste zum Entladen.

Die Fischer waren alle sehr nett. In den zwei Stunden dort habe ich viele Eindrücke sammeln können. Leider sprachen die Fischer alle französisch, das ist hier in dieser Gegend völlig normal.



die Köder

in den Kisten ist tiefgefrorener Fisch als Köder

 

Weiter Richtung Norden habe ich ein Akadisches Museumsdorf besichtigt. Die Akaden sind französische Einwanderer, die sich vor gut 250 Jahren hier angesiedelt haben. Das Museum hat mir gefallen. Die Lebensweise von damals wurde sehr gut dargestellt. Die Häuser sind teilweise Nachbauten, aber auch zum Teil Originale, die abgebaut und in dem Museum wieder aufgebaut wurden.

die Häuser waren alle mit Leuten besetzt, die während der Öffnungszeit dort auch lebten

sie bereiten ihr Essen wie damals zu und kennen die Geschichte eines jeden Hauses

hier sogar in größerer Runde, dabei wurde sehr viel erklärt

altes Handwerk

das Dorfbild wie damals

Diese Straße ist einmalig schön. Seid ein paar Tagen fahre ich die Küstenstrasse Richtung Norden, das Meer immer rechter Hand.





Ich habe am nördlichsten Punkt den Forillion Nationalpark besucht. Der Park bildet die nördliche Spitze der Gaspe Halbinsel. Ein sehr schöner Park, in dem ich zwei sehr schöne Wanderungen unternommen habe.




Morgen werde ich den Sankt Lorenz Strom mit einer Fähre überqueren, wenn ich denn noch einen Platz bekomme. Der Strom ist hier noch 100 Km breit und die Überfahrt wird 3 Stunden dauern. Auf der Nordseite des Stroms wartet noch ein sehr schöner Nationalpark.

Mir geht es weiterhin sehr gut. Das Wetter könnte besser nicht sein. Immer blauer Himmel und die Temperaturen sind so zwischen 20 und 25 Grad. Ich schalte so langsam in den Reisemodus.

Oben unter "mein Track" kann man jetzt auch meinen Weg nachverfolgen.


Donnerstag, 13. September 2018

9. Tag - Moncton / New Brunswik

Ich bin jetzt ein ganzes Stück südlich von Neu Schottland und ich habe meinen ersten Regentag hinter mir. Das war nicht schön, denn es hat den ganzen Tag sehr stark geregnet. Ansonsten geht es mir gut und ich habe mich langsam in meinem kleinen Zuhause eingelebt. Alle Sachen haben ihren Platz gefunden, so dass ich nicht mehr alles suchen muss.

Ich habe die „Bay of Fundy“ besucht, genauer gesagt das „Minas Basin“, welches einen Teil dieser Bucht ausmacht. Hier sind die größten Gezeitenströme der Erde zu bestaunen. Selbst ich, als alter Nordfriese und Kind der Küste, war beeindruckt. Als wenn irgendwo einer den Stöpsel raus zieht. Das Wasser wird regelrecht aus dem Basin raus gesogen.

Am „Burntcoat Head“ betragt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut 14,5 Meter. In Wyk auf Föhr ist der Unterschied nur 3,2 Meter. Also nur gut ein Viertel !!!

Hochwasser

gute drei Stunden später

Es gibt hier auch einige Gezeitenwellen in den Flussmündungen. Ich habe leider keine gesehen, aber hier ist ein YouTube Link, bei dem man das sehr schön sehen kann.

die hopewell rocks

Hier auch noch ein YouTube Video, bei dem man im Zeitraffer den Gezeitenwechsel an den "hopewell rocks" sehen kann.



Ich werde nun Neu Schottland verlassen und über Neu Braunschweig in den Bundesstaat Quebec fahren, wo ich dann die Stadt Quebec  besuchen werde.