Montag, 31. Dezember 2018

107. Tag - Dallas / Texas

Ich bin wieder auf Reisen. Der Kurzurlaub zu Hause war einfach zu kurz.

Wie geht es weiter? Ich werde mich so langsam nach Florida begeben. Das Wetter ist dort besser und die Temperaturen angenehmer.

Danach wird es in Richtung Norden nach Baltimore gehen. Am 08.02. wird das Frachtschiff, auf dem ich Passagier sein werde, ablegen. Die Seereise wird 16 Tage dauern. Mein Wohnmobil wird aus organisatorischen Gründen erst eine Woche später verschifft. 

Also habe ich jetzt noch gut fünf Wochen Zeit.

Heute gibt es mal keine Bilder. Ich wünsche Allen, einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Glück und Gesundheit.

Sonntag, 16. Dezember 2018

103. Tag - Dallas / Texas

Ich konnte meine Heizung wieder reparieren. Ich habe sie ausgebaut, sauber gemacht und wieder eingebaut. Sie da, sie funktioniert wieder. Jedenfalls ein Lichtblick.

Die Versicherung hat sich bei mir gemeldet. Leider habe ich eine Selbstbeteiligung von 1500 USD und werde den Schaden am anderen Auto wohl selber tragen müssen.

Der Weg nach Houston war langweilig. Ca. 700 km ohne eine Sehenswürdigkeit oder einen Grund anzuhalten. Aber es war interessant zu sehen, wie aus Dörfern Städte und aus Städten Großstädte geworden sind. Die Bevölkerungsdichte nimmt allmählich zu.

Die Vegetation hat sich auch geändert. Aus Steppe mit niedrigen Büschen wurden grüne Felder, die landwirtschaftlich genutzt werden. Auch die Bewässerungsanlagen für die Felder nehmen ab. Dafür gibt es in Texas unzählige Bohrtürme, die Öl fördern.

im Hintergrund downtown Houston, sonst Raffinerien wohin man schaut

In Houston angekommen habe ich ein Denkmal und ein Schlachtschiff (USS Texas) besichtigt. Das Denkmal erinnert an eine Schlacht im Jahre 1836, die die Texaner gegen die Mexikaner gewonnen haben.




Der wahre Grund für den Besuch Houstons ist aber das Space Center. Die NASA hat hier ihren Hauptsitz, von wo aus die ganze Raumfahrt koordiniert wird. „Houston, the Eagle has landed“ oder „Houston, we´ve had a Problem“ , sind weltbekannte Funksprüche. Leider war das historische Kontrollzentrum der Apollo Missionen wegen Renovierung geschlossen. Dieses hätte ich mir sehr gerne angeschaut.


die echte Mercury Kapsel "Faith 7" von Cordon Cooper

eine echte Saturn V Mondrakete

Da ich keine Lust hatte mitten in Houston zu übernachten, bin ich auf einem Platz direkt an dem Golf von Mexiko, ca 80 km südlich von Houston, untergekommen. Das Meeresrauschen ist so laut, dass ich kaum einschlafen konnte.


an manchen Stellen durfte man auf dem Strand fahren

alle Häuser stehen wegen der Hurrikangefahr auf Stelzen

Wie viele bestimmt mitbekommen haben, ist am 30.11.2018 der 41. Präsident der USA Georg H. W. Bush gestorben. Begraben wurde er vor einer Woche ca. 100 km nördlich von Houston. Ich dachte mir, warum nicht einmal vorbeischauen.

das Georg H. W. Bush Library und Museum

dort habe ich mich auch eingetragen

Nachbau des Oval Office

das frische Grab des 41. Präsidenten der USA

In Dallas habe ich die Elm Street besucht. Dort wurde der 35. Präsident der USA John F. Kennedy am 22.11.1963 erschossen.

aus diesem Fenster hat der Attentäter geschossen


das Denkmal, ganz in der Nähe der Elm Street

Ich melde mich erst einmal für eine kurze Zeit ab. Ich habe noch einige organisatorische Sachen in Dallas zu erledigen und dann geht es nach Hause. Ich freue mich sehr, meine Lieben wiederzusehen. Ich werde am 17.12. abends nach Hause fliegen. Zurück werde ich am 30.12. sein. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest.

Montag, 10. Dezember 2018

97. Tag - Del Rio / Texas

Der Ort Roswell war eine Enttäuschung. Bekannt ist dieser Ort durch die vermeintliche Landung eines ausserirdischen Raumschiffes. Ich hätte gedacht, dass dieser Ort mehr aus der Geschichte macht. Das Museum war klein und ohne Liebe gemacht. Auch sonst hatte der Ort nicht viel zu bieten, also habe ich mich hier nicht lange aufgehalten.



In der Nähe gab es noch eine Höhle. Diese Höhle von Carlsbad ist eine der grösseren, die ich in meinem Leben besucht habe. Runter ging es mit dem Fahrstuhl, zurück habe ich den natürlichen Ausgang genommen. Ich habe eine ganze Stunde gebraucht, um wieder aus der Höhle raus zu kommen. Dabei ging es zwei Kilometer sehr steil nach oben.



der Ausgang

Der nächste Nationalpark, den ich besuchen wollte, lag 500 km weiter Richtung Süden, direkt an der mexikanischen Grenze. Der Big Bend NP (großer Bogen) zeichnet sich durch eine Wüste, hohe Berge und den Grenzfluß Rio Grande, der hier einen großen Bogen macht, aus. Er hat von allem etwas.

Bei meiner Ankunft im Nationalpark regnete es sehr stark. Der Regen erweckte die Wüste. Auf den Bildern kann man vielleicht sehen, wie grün alles ist. Am ersten Tag lagen alle Berge in den Wolken, so blieb ich erst einmal in den unteren Lagen. Am nächsten Tag wurde das Wetter besser und ich habe dann in den Bergen übernachtet.

der Rio Grande

hier hat der Rio Grande ganze Arbeit geleistet





das Fenster

Leider gab es auf einem sehr matschigen und glatten, unbefestigten Weg einen kleinen Zwischenfall. Mir kam ein 3er BMW entgegen, der anhielt, um mich passieren zu lassen. Gerade in dem Moment als ich fast an ihm vorbei war, rutschte das Heck meines Campers weg und traf seine Fahrertür und den Spiegel. Ich konnte nichts machen. Zum Glück habe ich eine Versicherung dafür.


Und nun ist auch noch meine Heizung ausgefallen. Im Moment ziehe ich das Pech an. Es gibt auf Reisen eben nicht nur schöne Zeiten!

Ich mache mich jetzt auf dem Weg nach Dallas. In 8 Tagen geht mein Flug in den Weihnachtsurlaub. Vorher schaue ich aber noch in Houston vorbei.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

92. Tag - Alamogordo / New Mexico

Ich habe Tucson schweren Herzens verlassen. Es ist eine kleine, sympathische Stadt mit angenehmen Temperaturen. Mich zieht es aber weiter nach Osten. 

Nicht weit von Tucson entfernt habe ich eine Höhle besucht. Es ist die größte Trockenhöhle der USA. Da wir bei der Führung nur drei Teilnehmer waren, fiel die Führung ein wenig ausführlicher aus, als sonst. Aus den 25 Minuten, die normalerweise eine Führung dauert, wurde über eine Stunde.



Als nächstes stand die alte Westernstadt Tombstone auf dem Programm. Um diese Stadt ranken sich viele Geschichten. Eine der bekanntesten ist die Schießerei am O.K. Corral. Doc Holliday und Wyatt Earp, mit seinen beiden Brüdern, erschossen in einem Duell die McLaury Brüder und Billy Clanton. Diese Schießerei wird am Originalschauplatz fünfmal am Tag wiederholt.


es gibt sehr viele Statisten in der Stadt


Doc Holliday und Wyatt Earp mit seinen Brüdern

das Duell

und jetzt liegen die drei hier

Humor hatten die damals ja

Es ging weiter auf eine Hochebene. Ein Nachteil davon ist, dass die Temperaturen nachts unter Null Grad fallen. Hier habe ich einen Nationalpark besucht, der ein wenig abseits liegt und normalerweise von Touristen nicht so stark besucht wird. Der Chiricahua NP beeindruckt durch skurrile  Felsenformationen, die den Anschein haben, jederzeit umzukippen. Ich habe in dem Park eine fünf Kilometer lange Wanderung gemacht und bin nur ganz wenigen Menschen begegnet.



Im Moment bin ich in Alamogordo. Diese Stadt ist bekannt für den White Sands NP. Diese Wüste hat einen ganz feinen weißen Sand. Ich habe eine 3 Kilometer lange Wanderung durch die Dünen gemacht. Zum Glück ist der Wanderweg gut ausgeschildert, sonst wäre ich schon nach zwei Dünen verloren gewesen.

Alamogordo ist auch bekannt für den ersten Atomtest. Hier ganz in der Nähe wurde die erste Atomrakete gezündet. Den "ground zero" kann man nicht besichtigen, da er mitten in einem Schießgebiet liegt. Das Militär ist hier sehr stark vertreten und auch die deutsche Luftwaffe war hier einmal stationiert.



immer den Markierungen folgen


Ich werde mir hier noch ein Militärmuseum und ein Luft- und Raumfahrtmuseum anschauen. Und dann wird es zu den Außerirdischen gehen.

Sonntag, 2. Dezember 2018

89. Tag - Tucson / Arizona

Ich bin Richtung Osten immer entlang der mexikanischen Grenze gefahren. Das Wetter ist traumhaft, blauer Himmel und 25 Grad. Nicht umsonst gibt es in der Gegend so viele Campingplätze, auf denen vor allem ältere Amerikaner überwintern.

Man merkt die Grenznähe zu Mexiko sehr deutlich. Ich bin zweimal bei Strassenkontrollen angehalten worden. Es wurde nach Drogen und Flüchtlingen gesucht. Die Beamten waren aber alle freundlich und zuvorkommend.

Fast auf dem Weg nach Tucson lag der Organ Pipe Cactus NP. Hier stehen bis zu acht Meter hohe Kakteen. Hier gab es einen off-road Trail, den ich gefahren bin. Dabei habe ich gleich die Stabilität des geschweissten Rahmens testen könnte,- hat alles gehalten. Die zusätzliche Gewichtsverlagerung, der schweren Dingen im Wohnmobil, von hinten nach vorne, konnte ich sehr deutlich spüren.




Kurz vor Tucson gab es noch eine Sternwarte, die ich mir angeschaut habe. Dort habe ich gleich zwei Führungen mitmachen können. Es war sehr interessant, die Arbeitsweise der verschiedenen Teleskope von richtigen Wissenschaftlern vorgestellt zu bekommen. Aber auch die Aussicht, von dem über 2000 Meter hohen Berg war phantastisch.


dieses ist ein Teleskop zur Sonnenbeobachtung


Tucson ist bekannt für seine Luft- und Raumfahrtindustrie. Hier gibt es u.a. auch den größten Flugzeugfriedhof der Welt. Dort stehen über 4000 "eingemottete" Flugzeuge. Leider kann man den eigentlichen Friedhof nicht besuchen, aber es gibt ein Museum, in dem gefühlt jedes Flugzeugmodell steht, das jemals geflogen ist.


zwei alte Präsidentenmaschinen

sogar ein deutscher Tornado steht hier

Tucson war auch Standort von 18 Titan II interkontinental Atomraketen. Alle Anlagen, bis auf eine, sind zerstört worden. Diese eine wurde als Museum eingerichtet. Die Führung beinhaltete die Einschleusung (mit Zettel verbrennen, auf dem der Eingangscode steht) bis hin zum Abschuss einer Rakete (mit Schlüssel umdrehen). Zum Glück ist es niemals dazu gekommen.

der Kommandostand

Titan II Atomrakete

Dann habe ich noch das Sonora Desert Museum und die Old Tucson Studios besucht.



 In dem Old Tucson Studio wurden schon mehr als 100 Western gedreht.

eine Stuntshow darf natürlich nicht fehlen