Freitag, 26. Oktober 2018

53. Tag - Port Alberni / British Columbia

Ich war jetzt fünf Tage auf Vancouver Island und habe nur den interessanten süd-westlichen Teil der Insel besucht. Die vorgelagerte Insel ist ca. doppelt so groß wie Schleswig-Holstein, hat aber nur ein viertel der Einwohner. Durch den Alaskastrom, der vor der Küste fließt, herrscht ein gemäßigteres Klima als auf dem Festland. Die Insel beherbergt im Westen große zusammenhängende Stücke Küstenregenwald.

Überfahrt nach Vancouver Island

das Parlament von British Columbia

ein Leuchtturm darf natürlich nicht fehlen


einer der vielen Wasserfälle

Regenwald. Man glaubt kaum, wie dunkel es darin ist.

76 m hoch und 800 Jahre alt

Leider war das Wetter nicht gut. Ich kann bestätigen, dass die Westküste Vancouver Islands, die regenreichste Region in Kanada ist. Es war zwar nicht sehr kalt, aber es regnete sehr oft und  häufig war es auch neblig. Bei der Übernachtung in Ucluelet konnte ich kaum schlafen, weil der Regen auf dem Dach des Campers einen Höllenlärm machte und außerdem der Wind den Camper ordentlich zum Schwanken brachte.


Regen im Regenwald


an allen Stränden liegt sehr viel Treibgut

Ich verlasse die Insel, um noch einmal zu Nancy und Günter nach Vancouver zu fahren. Ich werde dort das Wochenende verbringen. Danach wird es endlich Richtung Süden, in die Wärme gehen.

Dienstag, 23. Oktober 2018

48. Tag - Vancouver / British Columbia

Nach gut sieben Wochen auf Reisen bin ich an einem meiner Etappenziele angekommen. Nancy und Günter haben mich für ein paar Tage in Vancouver aufgenommen. Hier kann ich mich ausruhen und einige Dinge erledigen.

Ich habe noch immer das Problem mit den verschmutzten Einspritzdüsen. In Kanada und in den USA ist ein Diesel-Fahrzeug eher ungewöhnlich. Es gibt niemanden der die Einspritzdüsen ausbaut, reinigt und wieder einbaut. Alle rieten mir, ein Zusatzmittel in den Tank zu schütten, welches die Düsen reinigen soll. Nach der ersten Tankfüllung mit dem Wundermittel muss ich sagen, dass es besser geworden ist und der Motor ruhiger und geschmeidiger läuft.

Einen fälligen Ölwechsel habe ich machen lassen und außerdem war ich beim Frisör.



Die Tage in Vancouver bei Nancy und Günter waren sehr entspannt. Ich werde nun nach Vancouver Island fahren. Dies ist eine vorgelagerte Insel, die ihr eigenes Klima und eigene Vegetation hat. In einer Woche werde ich nochmal zu Nancy und Günter fahren, um Halloween zu feiern.

Vancouver downtown

Donnerstag, 18. Oktober 2018

44.Tag - Everett / Washington

Als ich aus den Yellowstone NP verließ und in tiefere Höhenlagen kam, wurde es auch gleich wieder wärmer. Das Thermometer stieg sogar auf fast 20 Grad. Es war für mich ganz ungewohnt, da ich in den letzten Tage mit der Kälte zu kämpfen hatte. Ich habe gehört, dass das Wetter in Deutschland auch noch sehr warm und schön sein soll.

Auf dem Weg nach Westen ging es als erstes in den Craters of the Moon NP. Dies ist eine 100 km lange Verwerfungszone, an der die Erdkruste vor 15.000 Jahren aufgebrochen ist und enorme Lavaströme freigesetzt hat. Bis vor nur 2.000 Jahren war dieses Gebiet noch aktiv.


von einem Aschekegel aufgenommen

eine durch einen Lavastrom geformte Höhle, bei der die Decke eingestürtzt ist

Dann habe ich immer mal wieder vom Hells Canyon gehört. Da dieser in der Nähe war, bin ich dort hingefahren. Der Hells Canyon ist eine Schlucht,  die  mit dem Auto befahrbar ist. Im Gegensatz zum Grand Canyon ist der Hells Canyon zwar viel kleiner, aber der Höhenunterschied von der höchsten Erhebung bis zum Grund, ist größer.

Im Hells Canyon habe ich einen tollen Stellplatz gefunden; direkt am Wasser, mitten in der Wildnis. Als ich mein Computer anmachte, traute ich meinen Augen kaum, denn überraschender Weise hatte ich ein sehr gutes WLAN-Signal. Ich suchte nach der Antenne, die ja nicht weit weg sein konnte. Gut 50 Meter von meinem Stellplatz entfernt gab es, mitten in der Wildnis, einen Hotspot. Dinge gibt es, die glaubt man kaum. Leider war dieser Hotspot nicht kostenfrei.




ein Hotspot mitten im Wald

wieder ein Traumschlafplatz

Ich bin in den letzten Tagen hin und wieder dem alten Oregon Trail gefolgt. Das ist der Trail, den die Siedler damals mit ihren Planwagen nach Westen, in das gelobte Land, genommen haben. Auf meinem Weg gab es ein Museum über diesen Trail. Ich hielt an, um mal rein zuschauen und war überrascht, wie toll dieses Museum die Geschichte aufgearbeitet hat. Fast drei Stunden hat mein Besuch dort gedauert.

Die Siedler hatten einen anstrengenden und gefährlichen Weg vor sich. Mit Ochsen vor einen Planwagen gespannt, mussten sie die 2000 Meilen in 6 Monaten zurücklegen. Das gefährliche waren nicht die Indianer, ganz im Gegenteil. Teilweise waren die Indianer sogar behilflich den Weg nach Westen zu finden sowie bei der Nahrungsbeschaffung. Das gefährliche waren Krankheiten und Unfälle. Viele überlebten die anstrengende Reise nicht. Ich ziehe meinen Hut vor den Menschen, die das alles auf sich genommen haben.



In einer Pause habe ich neben einem riesigen Zwiebelfeld gehalten, dass gerade abgeerntet wurde. Wahnsinn, wieviele LKW da in sehr kurzer Zeit beladen wurden. Ich habe mir erlaubt 3 Zwiebeln, die von einem der vielen LKW gefallen waren, zu nehmen.

der Grand Coulee Dam, die grösste Talsperre der USA (und fünftgrößte der Welt)

der dazu gehörende Stausee

Weiter Richtung Westen musste ich die Kaskadenkette überqueren. Das ist ein Gebirgszug, ähnlich wie die Alpen. Ich habe einen sehr schönen Tag in den Bergen erlebt. Als ich die Kaskaden verließ und Richtung Küste fuhr, stieg die Temperatur auf sage und schreibe 23 Grad.

sehr schöne Kulisse, aber warum immer die Autos davor stehen müssen ...



mal wieder eine Talsperre, die teilweise geöffnet war

An der Pazifikküste angekommen war Everett auch nicht mehr weit. In Everett stehen die Boing Werke, wo die großen Boing Flugzeuge gebaut werden. Es ist schon sehr beeindruckend, wie groß die Hallen sind. Leider darf man auf der Werksbesichtigung nicht fotografieren.

in den Werkshallen durfte man nicht fotografieren...

...aber dafür im Museum

Nun geht es endlich nach Vancouver zu meinen Freunden Nancy und Günter. Dort habe ich einige Sachen zu erledigen, Außerdem werde ich auch Zeit haben, mir mal wieder Gedanken um meine weitere Reiseplanung zu machen.

Freitag, 12. Oktober 2018

38. Tag - Arco / Idaho

Was soll man zu dem Yellowstone Nationalpark noch sagen? Er ist einfach faszinierend und beeindruckend zugleich. Die Hochebene entstand, als ein riesiger Vulkan explodierte und der Kegel abgesprengt wurde. Er ist die Mutter aller Nationalparks und war der Erste, der unter Naturschutz gestellt wurde. Das war schon 1872.

Überall dampft, brodelt und kocht es. Unzählige verschiedene Geysire, heiße Quellen, Schlammvulkane und Calderas prägen den Park.

Aber auch wunderschöne Natur mit Wasserfällen und wilden Flüssen gibt es. Dazu ist der Bestand der Tier- und Pflanzenwelt sehr groß. Es gibt hier unzählige Großtiere, wie Grizzlys, Schwarzbären, Elche und natürlich Bisons.




der bekannteste Gysier, -der Old Faithful

Ich habe jetzt drei Tage im Nationalpark verbracht. Da der Park sehr hoch liegt, im Durchschnitt 2000 - 2500 Meter, ist es schon sehr kalt und man merkt, dass er wegen Schnee und Kälte bald geschlossen wird. Das ist sehr angenehm, da er in dieser Jahreszeit kaum noch besucht wird.

Tagsüber geht das Thermometer nicht über die 5 Grad Grenze und Nachts ist es -2 Grad kalt. Draußen habe ich die dicke Jacke, Handschuhe, Wollmütze und lange Unterhosen an. Aber dank meiner Heizung, ist es abends im Camper auszuhalten. Es liegt Schnee in der Luft. In den Höhenlagen bleibt der erste Schnee schon liegen.






In der letzten Nacht kam dann der Wintereinbruch. Bis auf eine Straße im Park, waren alle anderen gesperrt. Die Straße nach Süden, in den Teton NP, war natürlich auch geschlossen. Ich musste den Park Richtung Westen verlassen.



die Karte im Visitorcenter war nicht gerade viel versprechend

Wie geht es weiter? Ich wollte eigentlich Richtung Süden nach Salt Lake City fahren. Aber ich ziehe schon seid Tagen eine komische blaue Rauchwolke hinter meinem Camper her. Nach Rückfrage, bei meinem Automechaniker in Deutschland, werden es wohl die Einspritzdüsen sein, die nicht mehr so richtig wollen.

Ich habe gute Freunde in Vancouver, die schon informiert sind und alle nötigen Dinge in die Wege geleitet haben. Ich werde aber nicht auf direktem Wege nach Vancouver fahren, sondern hier und dort, auf dem Weg dorthin, noch einiges besichtigen.

am ersten Tag war die Welt noch in Ordnung

aber trotz aller Umstände, eine tolle Winterlandschaft

Montag, 8. Oktober 2018

34. Tag - Cody / Wyoming

Bevor ich in den Yellowstone NP fahre, habe ich mir noch einige andere Dinge angesehen. Ich hatte Zeit und habe das vorhergesagte schlechte Wetter abgewartet.

An einem Luftfahrtmuseum konnte ich nicht vorbeifahren. In Rapid City ist eine der zwei Bomberstaffeln der USA stationiert. Außerdem waren um Rapid City herum 150 Atomraketen in Raketensilos beheimatet. Die sind aber zum Glück alle abgebaut.

B1 Bomber

B 52 Bomber

Dann habe ich mir eine Westernstadt angeschaut. Deadwood war die Heimat des sagenumwobenen James Butler "Wild Bill" Hickok. Er war Revolverheld, Zirkusakrobat und Kartenspieler. Bei seinem letzten Pokerspiel wurde er hinterrücks erschossen. Die Stadt lebt von der Saga, die jeden Tag in einem Soloon nachgespielt wird.


"Wild Bills" Grab

am Fuße des Grabes fehlen eigentlich nur noch die Pokerkarten

Dann durfte ein Besuch in Sturgis nicht fehlen. Ein kleines verschlafenes Nest. Kaum vorstellbar, dass hier während der Motorradtage die Hölle los ist.

die Hauptstraße von Sturgis. Hier stehen während der Festtage hunderte von Motorrädern

ein Besuch des Museums in Sturgis durfte nicht fehlen

Weiter auf dem Programm stand der 400 Meter hohe Devil Tower NM, - ein sehr alter Kern eines Vulkans. Beeindruckend ist die Höhe und wie steil die Hänge sind. Auch dieses Monument ist den Indianern heilig und sie sehen es nicht gerne, dass die Kletterer ihn erklimmen.



Als nächstes stand ein Fort auf dem Programm. Die Indianer haben es nie geschafft es zu erobern. Doch als der Häuptling Red Cloud die Stämme der Sioux und Cheyenne vereinen konnte, haben sie mit einer List die Soldaten aus dem Fort in einen Hinterhalt gelockt. Keiner der Soldaten hat es überlebt. Die Indianer haben das Fort dann sofort in Brand gesetzt.


Über den Bighorn Canyon NRA ging es dann weiter nach Cody.



Berühmtester Bürger der Stadt Cody ist: William Frederick Cody, besser bekannt als "Buffalo Bill". Er war ein wahrer Tausendsasa. Neben Pony-Express-Reiter, Scout und Bisonjäger, hat er eine Wild-West-Show gegründet, die auch in Europa ein großer Erfolg war. In Cody gibt es ein tolles Museum über die Geschichte Buffalo Bills, aber auch die Geschichte der Indianer und der Siedler wird erzählt. Wer mal in der Nähe Codys sein sollte, sollte da unbedingt mal rein schauen.


Auf dem Weg nach Cody musste ich über einen 2600 Meter hohen Pass. Dort oben lag Schnee und es war nicht so ganz einfach zum Fahren. Aber ein paar hundert Meter tiefer ging es dann wieder gut.


Der "big storm" ist vorüber. Ich werde morgen in den Yellowstone NP fahren. Bei meiner Planung musste ich feststellen, dass im Park von 12 Campingplätzen nur noch 4 geöffnet haben und zwei von denen machen nächste Woche zu. Also allerhöchste Zeit den Nationalpark zu besuchen.