Donnerstag, 18. Oktober 2018

44.Tag - Everett / Washington

Als ich aus den Yellowstone NP verließ und in tiefere Höhenlagen kam, wurde es auch gleich wieder wärmer. Das Thermometer stieg sogar auf fast 20 Grad. Es war für mich ganz ungewohnt, da ich in den letzten Tage mit der Kälte zu kämpfen hatte. Ich habe gehört, dass das Wetter in Deutschland auch noch sehr warm und schön sein soll.

Auf dem Weg nach Westen ging es als erstes in den Craters of the Moon NP. Dies ist eine 100 km lange Verwerfungszone, an der die Erdkruste vor 15.000 Jahren aufgebrochen ist und enorme Lavaströme freigesetzt hat. Bis vor nur 2.000 Jahren war dieses Gebiet noch aktiv.


von einem Aschekegel aufgenommen

eine durch einen Lavastrom geformte Höhle, bei der die Decke eingestürtzt ist

Dann habe ich immer mal wieder vom Hells Canyon gehört. Da dieser in der Nähe war, bin ich dort hingefahren. Der Hells Canyon ist eine Schlucht,  die  mit dem Auto befahrbar ist. Im Gegensatz zum Grand Canyon ist der Hells Canyon zwar viel kleiner, aber der Höhenunterschied von der höchsten Erhebung bis zum Grund, ist größer.

Im Hells Canyon habe ich einen tollen Stellplatz gefunden; direkt am Wasser, mitten in der Wildnis. Als ich mein Computer anmachte, traute ich meinen Augen kaum, denn überraschender Weise hatte ich ein sehr gutes WLAN-Signal. Ich suchte nach der Antenne, die ja nicht weit weg sein konnte. Gut 50 Meter von meinem Stellplatz entfernt gab es, mitten in der Wildnis, einen Hotspot. Dinge gibt es, die glaubt man kaum. Leider war dieser Hotspot nicht kostenfrei.




ein Hotspot mitten im Wald

wieder ein Traumschlafplatz

Ich bin in den letzten Tagen hin und wieder dem alten Oregon Trail gefolgt. Das ist der Trail, den die Siedler damals mit ihren Planwagen nach Westen, in das gelobte Land, genommen haben. Auf meinem Weg gab es ein Museum über diesen Trail. Ich hielt an, um mal rein zuschauen und war überrascht, wie toll dieses Museum die Geschichte aufgearbeitet hat. Fast drei Stunden hat mein Besuch dort gedauert.

Die Siedler hatten einen anstrengenden und gefährlichen Weg vor sich. Mit Ochsen vor einen Planwagen gespannt, mussten sie die 2000 Meilen in 6 Monaten zurücklegen. Das gefährliche waren nicht die Indianer, ganz im Gegenteil. Teilweise waren die Indianer sogar behilflich den Weg nach Westen zu finden sowie bei der Nahrungsbeschaffung. Das gefährliche waren Krankheiten und Unfälle. Viele überlebten die anstrengende Reise nicht. Ich ziehe meinen Hut vor den Menschen, die das alles auf sich genommen haben.



In einer Pause habe ich neben einem riesigen Zwiebelfeld gehalten, dass gerade abgeerntet wurde. Wahnsinn, wieviele LKW da in sehr kurzer Zeit beladen wurden. Ich habe mir erlaubt 3 Zwiebeln, die von einem der vielen LKW gefallen waren, zu nehmen.

der Grand Coulee Dam, die grösste Talsperre der USA (und fünftgrößte der Welt)

der dazu gehörende Stausee

Weiter Richtung Westen musste ich die Kaskadenkette überqueren. Das ist ein Gebirgszug, ähnlich wie die Alpen. Ich habe einen sehr schönen Tag in den Bergen erlebt. Als ich die Kaskaden verließ und Richtung Küste fuhr, stieg die Temperatur auf sage und schreibe 23 Grad.

sehr schöne Kulisse, aber warum immer die Autos davor stehen müssen ...



mal wieder eine Talsperre, die teilweise geöffnet war

An der Pazifikküste angekommen war Everett auch nicht mehr weit. In Everett stehen die Boing Werke, wo die großen Boing Flugzeuge gebaut werden. Es ist schon sehr beeindruckend, wie groß die Hallen sind. Leider darf man auf der Werksbesichtigung nicht fotografieren.

in den Werkshallen durfte man nicht fotografieren...

...aber dafür im Museum

Nun geht es endlich nach Vancouver zu meinen Freunden Nancy und Günter. Dort habe ich einige Sachen zu erledigen, Außerdem werde ich auch Zeit haben, mir mal wieder Gedanken um meine weitere Reiseplanung zu machen.