Freitag, 5. Oktober 2018

31. Tag - Custer / South Dakota

Mein erster richtiger Nationalpark der USA, den ich besuche, ist der Badlands NP oder wie die Indianer sagen „Maco Sika“. Alle, die Trapper, die Siedler und selbst die Indianer waren der Meinung, dass dieser Landstrich „schlechtes Land“ sei. Unfruchtbar, schwer zu durchqueren und bizarr.

Die kargen Felsstrukturen verändern im Sonnenlicht ihre Farben,- toll zu beobachten. Dank meiner App auf dem Handy, die mir legale Stellplätze für Traveller zeigt, habe ich einen tollen Schlafplatz gefunden. Direkt an der Kante mit Ausblick auf den Nationalpark.

In dem Nationalpark gibt es Bisons. Ein paar habe ich in weiter Entfernung gesehen. Aber es gibt haufenweise Erdmännchen am Wegesrand.




davon gab es hunderte

ein Traumschlafplatz

Dann ging es weiter in die Black Hills. Die Black Hills, ein Mittelgebirge, sind den Lakoto Indianern heilig. Es wurde den Indianern 1868 als unantastbares Reservat vertraglich zugewiesen. Die Black Hills sind fruchtbar, es gibt sehr viel Wild zum Jagen und alle waren sehr zufrieden mit der Situation. Ja, bis in den Black Hills Gold gefunden wurde. Da war die Sache mit dem Frieden vorbei. Später wollte die US Regierung die Black Hills von den Indianern zurück kaufen, aber noch heute gilt der Spruch: "the black hills are not for sale".

In den Black Hills gibt es sehr viel zu sehen. Ich hatte das grosse Glück, im Custer SP bei einer Bison Bestandsaufnahme dabei sein, zu dürfen. Einmal im Jahr werden alle Bisons des Nationalparks zusammen getrieben, geimpft, markiert und begutachtet,- ein einmaliges Erlebnis. Beeindruckend war es, wie behutsam, ruhig und vorsichtig die Ranger mit den Tieren umgehen.

in einem Gehege warten die Bisons

in dieser Maschine werden die Bisons festgehalten. Die Tiere sind alle gechipt

hier bekommen sie ein neues Brandzeichen. Das stinkt ganz schön.

und nach kurzer Zeit wieder frei gelassen

es gibt riesige Weideflächen in den Black Hills

In den Black Hills gibt es auch noch zwei riesige Monumente. Das sind Mount Rushmore und das Crazy Horse Memorial. Auf der Zufahrt konnte man Mount Rushmore schon sehen. Für die Amerikaner ist das ein sehr patriotisches Monument, denn es sind vier ihrer wichtigsten Präsidenten verewigt.




Das Crazy Horse Memorial hingegen hat eine, wie ich finde, tolle Geschichte. 1948 fing ein einzelner Mann an das Memorial, auf Vorschlag eines Häuptlings, zu bauen. Das sind jetzt 70 Jahre her und das Memorial ist noch nicht mal halb fertig. Jetzt bauen ca. 15 Leute daran. Fertig soll es irgendwann um die Jahrtausendwende werden, also nochmal gut 70 Jahre. Vielleicht erahnt man dann die Dimensionen, die das Memorial hat. Das gesamte Mount Rushmore Memorial würde im Pferdekopf Platz finden.

das ganze Unternehmen wird nur durch Spendengelder finanziert.



so soll es aussehen, wenn es fertig ist

Auf dem Weg in die Badlands hielt ich an einem Aussichtspunkt an. Genau neben mir hielt ein riesiger Truck aus Kanada. Die Tür ging auf und ein lang gezogenes „Moin“ schallte mir entgegen. Wie sich herausstellte kam der Fahrer des Trucks aus Heide in Dithmarschen. Er hielt an, weil er mein Nummernschild gesehen hatte. Wir haben uns bestimmt eine Stunde lang unterhalten, dabei hat er mir seinen riesigen Truck gezeigt. Das war echt interessant, mal so ein Gefährt aus der Nähe zu sehen und auch erklärt zu bekommen. Nach der Stunde musste er wieder los. Das war eine echt tolle Begegnung.

hatte Möbel für Montana geladen. Zurück nach Toronto geht 's mit Äpfeln aus Kalifornien

erschreckend wie schlecht die Sicht nach draußen ist.

Ich werde langsam zum Yellowstone NP aufbrechen. Ich habe von verschiedenen Stellen gehört, das ein "big storm" kommen soll. Ich habe da mal meine ganzen Wetter Apps befragt und tatsächlich kommt ein Tiefdruckgebiet, dass bis zu einem Meter Schnee bringen soll. Ich begebe mich jetzt jedenfalls erst einmal in niedrigere Höhenlagen und sitze den "big storm" einfach aus, bevor ich in den Yellowstone NP fahre.